SDAG Wismut Schurf 9/64 im Arbeitsgebiet Dorfchemnitz-Hormersdorf, Erzgebirge, Sachsen, (D)
SDAG Wismut Schurf 9/64 bei Dorfchemnitz:
Das Schurfgebiet Dorfchemnitz erstreckt sich auf dem Meßtischblatt
Geyer (5343) über die Fluren der Ortschaften Dorfchemnitz und
Hormersdorf. Das Terrain umfasst Teile des „Geyerischen Waldes“, sonst
wird es überwiegend von landwirtschaftlichen Flächen bestimmt. Die
geologische Situation wird von der NE-Fortsetzung der Lößnitz-Zwönitzer
Synklinale geprägt.Im Jahre 1958 wurden von der Sächsischen Such- und Schürfexpedition (SSSE) im Gebiet Dorfchemnitz-Hormersdorf geologische Arbeiten durchgeführt. Dafür wurden neben zahlreichen Bohrungen und Schurfgräben 91 m Flachschürfe geteuft. Im Jahre 1961 wurden die geologischen Sucharbeiten wieder aufgenommen. Für die Such- und Erkundungsarbeiten wurden hier in den Jahren 1962 bis 1966 weitere 6 Tiefschürfe (bis 50 m Teufe) niedergebracht.
Da die Erkundungsarbeiten erfolglos blieben, wurden die Schürfe mit Haldenmaterial rückverfüllt. Eine Ausnahme bildete der 48,4 m tiefe Schurf Nr. 9/64. Nach Aktenlage wurde der Schurf im Oktober 1964 mit einer Betondecke abgedeckt und dem damaligen VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Karl-Marx-Stadt zur wasserwirtschaftlichen Nachnutzung übergeben. Von diesem Betrieb erfolgte im Februar 1970 die Übergabe des Schurfes 9/64 in die Rechtsträgerschaft des VEB Strumpfkombinat ESDA Thalheim.
Vom VEB ESDA wurde der VEB Bergsicherung Schneeberg 1986 beauftragt, den Schurf 9/64 aufzuwältigen und als Wasserfassungsanlage auszubauen. 1989 wurde mit den Aufwältigungsarbeiten begonnen und der Schurf bis ca. 30 m Teufe aufgewältigt.
Bedingt durch die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen wurden die geplanten Ausbaumaßnahmen nicht zu Ende geführt. Letzte Arbeiten am Schurf 9/64 fanden im Oktober 1990 durch die Bergsicherung Schneeberg im Auftrag der Thalheimer Feinstrumpf-Werke GmbH statt. Der offene Schurf wurde in 2 m unter Geländeoberkante durch eine doppelte Rundholzbühne vorläufig gesichert und eingezäunt. Der letzte Eigentümer, die Thalheimer Feinstrumpf-Werke GmbH, ging nach jetzigem Kenntnisstand 1992 in Liquidation.
Durch die Stadtverwaltung Zwönitz wurde in den zurückliegenden Jahren wiederholt festgestellt und dem Sächsischen Oberbergamt angezeigt, dass die vorläufige Sicherung des Schurfes zunehmend schadhaft ist und damit ein hohes Gefährdungspotential besteht, zumal sich im Umfeld des Schurfes ein Vereinsgebäude befindet und Trainingsmaßnahmen im Kinder- und Jugendsportbereich stattfinden.
Quelle: Wismut GmbH