Dorothea Stollen (SDAG Wismut Schacht 20) im Revier Annaberg, Erzgebirge, Sachsen, (D)
 im Revier Annaberg, Erzgebirge, Sachsen, (D) (1) 14. August 2005.jpg)
Ursprünglich waren es eine Vielzahl von kleinen Bergwerken, die auf dem Himmlisch Heer Stehenden (Erzgang) bauten.
Der Dorothea Stolln war ein eigenständiges Bergwerk und wurde zu Beginn der 30er Jahre des 16. Jahrhunderts am östlichsten Ufer der Sehma südlich von Annaberg (bei Cunersdorf) , in südöstlicher Richtung in den Berg getrieben.
Er baut auf den sogenannten Dorotheaflachen. Der Gang selbst brachte reichliche Silberausbeute. Untertägig waren inzwischen die einzelnen Stollen und Schächte miteinander verbunden, so daß man nunmehr vom Grubenrevier Himmlisch Heer sprechen kann.Allein 1536/37 soll es einen Erzfall auf dem Himmlisch Heer Stehenden gegeben haben, wo 9 Tonnen Reinsilber (Bezugsgröße!) abgebaut werden konnten.
Das gesamte Gangsystem wird auf ca. 50 km Streckenlänge eingeschätzt.
Das Revier besteht aus einer Vielzahl von Gängen oberhalb und unterhalb des Dorotheastollenniveaus. Beim Teufen des Richtschachtes "Himmlisch Heer" in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts stieß man 125 m unter Dorotheastollenniveau auf die Jahreszahl 1551.Ursprünglich wurde allein
Silbererz abgebaut, später kamen Kobalt- und Nickelerze sowie Uranpechblende hinzu.
Zeitweise konnten auch Kupfererze verkauft werden. Nebenbei spielten sicherlich der
Mineralverkauf als Schaustufen bzw. Hüttenhilfsmittel (Flußspat) eine Rolle.
Uranerze konnten durch die Wismut nach 1945 besonders auf dem Unbenannten Flachen (nach mündlichen Aussagen von Bergleuten, die dabei gewesen sind, soll es teilweise wie im Wespennest zugegangen sein, wenn die Russen wieder Urannester vorfanden) und auf tieferen Sohlen des Himmlisch Heer Stehenden abgebaut werden.
Im letzten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts wurden Silbervorkommen erheblichen Ausmaßes auf dem Territorium des heutigen Landkreises Annaberg entdeckt. Wie das zur damaligen Zeit so üblich war, strömte eine "Unmenge Volk" in diese unwirtliche Gegend, um hier ihr Glück zu finden. Als Folge des raschen Aufblühens des Bergbaues auf Silber kam es zur Gründung der Bergstadt Annaberg (eigentlich Neustadt am Schreckenberge). Auf Grund ihrer Struktur waren die neugegründeten Bergstädte Zentren einer wohlhabenden und aufgeklärten Bürgerschaft.
Hier war es im Prinzip möglich, daß man bei etwas Glück die Fesseln der Armut durchbrechen und es zu einem relativen Wohlstand bringen konnte. Es finden sich solche Namen wie Agricola, Rieß, v. Elterlein, Uthmann, Kürschner u.a., deren Wirken stets in irgendeiner Form mit dem Bergbau zusammenhing.
Der von Knappen erschürfte Silberreichtum zeigt sich heute z.B. in der St. Annenkirche und in anderen Bauwerken dieser Zeit. Aus unterschiedlichen Ursachen war das Aufblühen der Bergstädte meist nur von kurzer Dauer. Oftmals versanken die rasch gewachsenen Bergstädte nach Erlöschen des ersten Ansturmes wieder zur Bedeutungslosigkeit, da das Umfeld für eine anderweitige Nutzung alles andere als günstig war.
In Annaberg selbst konnte der Niedergang des Bergbaues
durch das Einführen der Spitzenklöppelei der Verlegerin Barbara Uthmann (Tochter des
Bergherrn Heinrich von Elterlein und Frau des Bergherrn Christoph Uthmann) etwas
ausgeglichen werden.
Ein Erschöpfen der mit geringen Betriebskosten zugängigen oberen Teufen (Zementationszonen) war nur ein Grund für den allmählichen Niedergang des Bergbaues. Hinzu kamen der Preisverfall des Silbers infolge der Silbereinfuhren der Spanier aus ihren Eroberungen in Südamerika, Kriege, Währungsmanipulationen usw.
Nach 1945 wurden viele der alten Grubenreviere durch die sowjetische Besatzungsmacht in wahrhaften Blitzaktionen geöffnet, um nach dem nunmehr strategischsten aller Elemente, dem Uran (Uranpechblende), zu schürfen. Einmal war aus Berichten der letzten Bergbauperiode des Annaberger Reviers bekannt, daß Uranpechblende vorgekommen ist und schon damals verkauft werden konnte und zum anderen die 5-Elemente Gangformation Uranerze enthalten mußte. Selbst die alten Halden durchstöberte man mit dem Geigerzähler systematisch. Damals sprach man ganz allgemein nur von Erz. Etwa 1948 sickerte es durch, daß damit nur Uranpechblende gemeint war.
Mitte der 50er Jahre des lezten Jahrhunderts war auch in Annaberg dieser Bergbau zu Ende. Nach Beendigung einer Zeit des befohlenen Schweigens regten sich Anfang der 80er Jahre wieder Bergbauinteressierte, um im Rahmen der Erforschung und Erhaltung der Bergwerke Pionierarbeit zu leisten.
Um das Revier Frohnau bemühten sich z.B. die Herren Kube und Mauersberger, im Revier Geyersdorf war es Herr Neubert und im Cunersdorfer Revier Herr Süß. Gerechtigkeitshalber muß noch erwähnt werden, daß auch heute weniger bekannte Personen Erhebliches geleistet haben.
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Ein herzliches GLÜCK AUF!vom Verein des Dorothea Stolln (Quelle)